Sternbrücke: DB räumt Fehler ein, Senat setzt weiter auf Pkw-freundlichen Ausbau

Gestern Abend fand im Verkehrsausschuss der Bürgerschaft die Senatsbefragung zur Sternbrücke statt. Dem vorausgegangen war eine Anhörung von Sachverständigen im Dezember 2020 und von Bürger:innen Ende Oktober 2021. Überraschend erklärten Senat und Deutsche Bahn (DB), dass die bislang für nicht erforderlich gehaltene Umweltverträglichkeits-prüfung nachgeholt werde und eine erneute Auslegung der Planfeststellungsunterlagen und Anhörung erfolgen werde. Dazu Heike Sudmann von der Linksfraktion:

„Ich finde es unglaublich, dass die DB erst durch die Einwendungen der Bürger:innen erkennt, dass der geplante Neubau der Sternbrücke sich erheblich auf die Umwelt auswirkt. Dieses verspätete Umweltverträglichkeitsprüfung ist die Flucht der DB nach vorn, damit das Planfeststellungsverfahren nicht kippt“, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Prüfthemen seien laut DB u.a. Erschütterungen, Fledermäuse, eletromagnetische Strahlungen, Verschattungen durch die Lärmschutzwände und Denkmalschutz.

Heike Sudmann weiter: „Erschütternd war die Vorstellung des grünen Verkehrssenators. Ohne mit der Wimper zu zucken, hält er am Ausbau der Stresemannstraße für den motorisierten Verkehr fest. Eine seriöse Verkehrsprognose mit der laut Klimaplan notwendigen Reduzierung des Pkw-Verkehrs kann er nicht vorlegen. Die vermeintliche Förderung des Rad- und Fußverkehrs rund um die Sternbrücke entpuppt sich da als reine Mogelpackung“. Zwei Radfahrstreifen, zwei Gehwege, vier Fahrspuren und eine Busbucht mit ingesamt 26,6 Meter Breite seien in dem teilweise nur 20 Meter breiten Raum in der Strese von Hauswand zu Hauswand nicht zu realisieren. „Dieses Problem kann auch keine angekündigte Bürger:innenbeteiligung lösen.“

  • Der NDR berichtet aktuell zu dem Thema hier. Dort heißt es u.a.: „Linke kritisiert Konzept – Heike Sudmann von der Fraktion der Linken kritisierte den Entwurf des Verkehrskonzepts. „Sie machen eine riesengroße Straße und wundern sich hinterher, dass die Leute immer noch Auto fahren“, warf sie Tjarks im Ausschuss vor. Der begründete das Vorhaben mit dem rasant steigenden Bedarf, weil immer mehr Menschen aus dem Hamburger Westen in Richtung Innenstadt und wieder zurück wollten.“

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