Der neue Hochbahn-Vorstand sticht mit extrem hohen Ausgaben für Führungsaufgaben heraus. Das zeigt eine Anfrage der Linksfraktion. So wurden für eine zweitägige Klausur in Travemünde neben 66.000 Euro für Übernachtung und Verpflegung 84.000 Euro für externe Beratung, 24.000 Euro für Präsentationen und 20.000 Euro für Materialien gezahlt. Der Beratungsauftrag für die „Kulturentwicklung, Teamarbeit und Führung“ wurde dabei ohne Ausschreibung vergeben. Auch bei der Renovierung von zwei Vorstandsbüros für 87.000 Euro wurde nicht gespart. Der Vorstand plant nun, für Effizienzprogramme zu Einsparungen bei der Hochbahn 1,2 Mio. Euro für weitere externe Beratungen auszugeben.
Dazu Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Das Gebaren des neuen Vorstandes ist nicht hinnehmbar. Das Sprichwort sagt ‚Neue Besen kehren gut‘, bei der Hochbahn allerdings kehren die neuen Besen das Geld zum Fenster hinaus. Die schlechte Stimmung bei den Führungskräften und vielen Mitarbeiter*innen der Hochbahn wird dem neuen Vorstand zugeschrieben. Das rechtfertigt in keinster Weise, für eine zweitägige Klausur mit 126 Führungskräften über 190.000 Euro auszugeben. Dass der Vorstand für diese zwei Tage zehn externe Berater*innen für 84.000 Euro beschäftigt hat, zeugt nicht von Führungsverantwortung, sondern wirkt wie eine Verzweiflungstat. Wenn Mitarbeiter*innen keine neuen Büromöbel erhalten, für die Renovierung von zwei Vorstandsbüros aber 87.000 Euro ausgegeben werden, wird die Stimmung im Betrieb bestimmt nicht besser. Erklärungsbedürftig ist auch, dass der Vorstand knapp vierzig Mal ein Flugzeug genutzt hat, obwohl viele Ziele gut mit der Bahn zu erreichen gewesen wären. Weshalb der Vorstand fünfmal nach Wien und dreimal nach Barcelona fliegen musste, erschließt sich ebenso wenig wie der Flug nach Stavanger. Es ist ein Hohn, wenn der Vorstand nun ein Effizienzprogramm für Einsparungen auflegen will und dafür 1,2 Millionen Euro nur für externe Beratung ausgeben will. Dieses Geld kann gespart werden, wenn der Vorstand bei sich selbst anfängt und wenn er seine Aufgaben mal selbst wahrnimmt.“
- Anfrage zur Hochbahn mit Antworten (Drs.22/17272).