Eine aktuelle Anfrage (PDF) der Linksfraktion zum Verzicht auf eine U5-Haltestelle am Jungfernstieg zeigt, dass dadurch am Hauptbahnhof und bei der U1 am Stephansplatz große Probleme entstehen. 130.700 ein-, aus- oder umsteigende Fahrgäste, also 40.000 mehr als bisher geplant, werden am Hauptbahnhof-Nord erwartet. Die vorhandenen Bahnsteige sind mit einer Breite von 3,14 Meter dafür zu eng, auch bei dem neuen U5-Bahnsteig wird es nicht viel breiter werden (s. Studie U5-Straßenbahn der Fraktion Die Linke, S. 21-22).
Der nunmehr geplante bahnsteiggleiche Umstieg zwischen U1 und U5 am Stephansplatz wurde in der Machbarkeitsstudie von 2019 als „geometrisch nicht realisierbar“ bewertet. Die damalige Vorgabe, für den Bau der U5 nur möglichst kurz die Linie U1 zu beeinträchtigen, wird jetzt über den Haufen geworfen. Die Folge wird eine vermutlich jahrelange Unterbrechung der Linie U1 sein.
Dazu Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die wundersame stetige Vermehrung der U5-Fahrgäste sieht zwar auf dem Papier schön aus, doch sie bringt auch reale Probleme bei den Haltestellen. Die engen Bahnsteige im Hauptbahnhof-Nord sind für diese Menschenmassen nicht ausgelegt. Überfüllungen fühlen sich für die Fahrgäste nicht nur schlecht an, sondern bergen auch große Probleme, wenn in Gefahrensituationen diese sehr tiefgelegene Haltestelle geräumt werden muss. Weshalb der Senat hier kein Problem sieht, ist sein Geheimnis. Ebenso auch die Frage, wie eine jahrelange Unterbrechung der U1-Linie kompensiert werden soll. Die U5 ist und bleibt ein Projekt mit zu wenig Nutzen für den ÖPNV.“