Weniger Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen, mehr Freiheiten für den Investor – diese drohende Entwicklung des geplanten Paloma-Viertels zeigt eine aktuelle Anfrage (Drs.23/944) der Linksfraktion. Nur noch 51 Wohnungen sollen im 1. Förderweg (Anfangsmiete 7,25 – 7,85 Euro/qm nettokalt) gebaut werden. Ursprünglich waren 75-80 dieser klassischen Sozialwohnungen geplant. Im neuen 3. Förderweg mit einer Anfangsmiete von 12,25 – 12,95 Euro/qm nettokalt hingegen sind jetzt 84 Wohnungen geplant. Obwohl der Bebauungsplan gerade erst in Kraft getreten ist, beantragt der Investor Quantum schon mehrere Abweichungen, die die Bebauung noch dichter machen. Quantum wird das gesamte Grundstück erwerben und dann an die SAGA verkaufen. Zu welchem Preis wird nicht öffentlich gemacht.
Dazu Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Nur noch 30 Prozent der geplanten Wohnungen werden eine Miete von unter 8 Euro/qm haben. Das ist viel zu wenig, angesichts des großen Bedarfs in Hamburg an genau diesen Wohnungen. Von dieser Fehlentwicklung versucht der Senat abzulenken, indem er stolz darauf verweist, dass alle 169 Wohnungen des Paloma-Viertels öffentlich gefördert werden. Doch die Hälfte dieser neuen Wohnungen wird zwischen 12 und 13 Euro den Quadratmeter kosten – das muss man sich erstmal leisten können! Komplett verschwiegen wird, welchen Preis die SAGA später an Quantum für den Wohnungsbauteil zahlen muss. Das lässt Tür und Tor offen für Spekulation jeder Art. Eine transparente Politik ist gerade hier auch nicht zu erwarten, nachdem die Beteiligung der St. Paulianer*innen mit Füßen getreten wurde“.