Der Hamburger Senat hat heute eine komplette Umplanung für den Schienenanschluss von Lurup und dem Osdorfer Born vorgestellt. Die S6 soll nun in Bahrenfeld im geplanten Olympischen Dorf enden. Die U5 soll über die Arenen hinaus nach Lurup und bis zum Osdorfer Born geführt werden, die Fertigstellung ist für etwa 2040 („Zeitkorridor“) vorgesehen. Im Jahr 2020 hatte die Bürgerschaft noch auf Grundlage der vom Senat vorgelegten Machbarkeitsuntersuchungen beschlossen, die S6 (damals noch S32 genannt) bis zum Osdorfer Born zu bauen und die U5 bei den Arenen enden zu lassen. Dazu Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft:
„Diese komplette Kehrtwende des Senats macht fassungslos. Wie oft will der Senat seine Planungen noch ändern: erst U-Bahn, dann S-Bahn, jetzt wieder U-Bahn nach Lurup und zum Osdorfer Born? Frei nach dem Motto, was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? So wird die unendliche, mittlerweile 50 Jahre alte Geschichte der immer nur versprochenen Schienenanbindung nie enden. Erstaunlich, was uns nun als scheinbar neue Argumente verkauft wird. Dass die U-Bahn pünktlicher ist als die S-Bahn, galt schon vor fünf Jahren, die mangelnde Wirtschaftlichkeit der S6 war 2020 schon bekannt, ebenso der Engpass am Hauptbahnhof, der nur einen 10-Minuten-Takt der S-Bahn erlaubt. Das erstmalig genannte Fertigstellungsdatum 2040 für die U-Bahn nach Osdorf wird sofort wieder eingeschränkt, es gehe nur um einen ‚Zeitkorridor‘. Mehr Dampf macht der Senat hingegen bei der S6 bis nach Bahrenfeld: Alles für Olympia, leere Versprechungen für Osdorf und Lurup.“