Ab 7.12. im Zeisekino: Stuttgart 21 – Das trojanische Pferd

Mit einer Veranstaltung verbunden zeigt das Zeise Kino in Ottensen den Film „Stuttgart 21 – Das trojanische Pferd“. Eine Dokumentation über das absurde Bahnprojekt im Süden der Republik, über die Hintergründe und finanzielle Interessen. Nicht in der Dimension wie Stuttgart 21, aber auch die Verlagerung des Fernbahnhofs Altona nach Diebsteich hat viel „Geschmäckle“. Daher dürfte das Hamburger Interesse an diesem Film sicherlich groß sein. Auch der Prellbock Altona verweist auf diesen Filmtermin am 7.12. im Zeise (dort sind alle Infos und Termine).

Trailer bei Youtube:

Zum Film heißt es: Stuttgart 21 – Das trojanische Pferd

Der Film schildert die Entstehung des Projekts Stuttgart 21, als reines Immobilen- und Tunnel- und Bauprojekt, als Zerstörung eines bestfunktionierenden Bahnhofs von Anfang an. Neben der Chronologie des Projektes ab 1994 würdigt der abendfüllende Film auch den Widerstand der Stuttgarter Bevölkerung bis zum heutigen Tag.

Insbesondere zeigt er in der zweiten Hälfte, dass die Sache noch nicht gegessen, sondern aufgrund neuer immer längerer und gefährlicheren Tunnel, nicht nur unsagbar teuer (schätzungsweise 20 Milliarden Euro), sondern höchst klimaschädlich ist. Der Brandschutz wird von Experten als kriminell bezeichnet und müsste das Projekt scheitern lassen. Die jetzt, 2022, geplanten 100 Kilometer Tunnel erhöhen den CO2-Ausstoss um mehrere Millionen Tonnen, dienen allerdings hauptsächlich der Zuführung von Passagieren zum vergleichsweise kleinen Stuttgarter Flughafen, entlasten den mit acht Gleisen viel zu kleinen Tunnelbahnhof aber in keiner Weise.

Im Gegenteil, die Verwendung von engen, steil ansteigenden Tunnels und Doppelstockwagen erhöht das Brandrisiko. Gleichzeitig geht die Zerstörung eines der pünktlichsten Hauptbahnhöfe Deutschlands weiter, wird der Autoverkehr aufgrund des unterirdischen Flaschenhalses zunehmen. Eine Fülle von Fakten wird aufgezeigt, nebe Experten und Widerständlern kommen auch Fridays-for-Future-Frauen, junge Klimaaktivisten und berühmte Kabarettisten, aber auch die letzten Freunde des Projekts zu Wort. Eine junge Moderatorin (Soraya Abtahi) führt durch den Film. Um die Sache nicht maßlos traurig zu machen, erscheint auch eine Buffo-Figur, Herr Büro (Jörg Zick), der „das bestgeplante Projekt Deutschlands“ verteidigen muss und scheitert. Am Schluss werden Alternativen aufgezeigt. Der Kampf geht weiter. Das Trojanische Pferd, das auch für weiter  unsinnige Tunnelprojekte steht, wird grandios stürzen.

Deutschland 2022
Länge
90
Genre
Dokumentation
Regie
Klaus Gietinger

https://www.zeise.de/film/2899