Nicht schon wieder: Linke kritisiert Olympiapläne des Senats

Heute wurde das Hamburger Konzept für die Bewerbung für Olympische Spiele 2036, 2040 oder 2044 in Hamburg vorgestellt. „Spiele, die das Leben für die Menschen besser werden lassen“ war eine mehrfach getätigte Aussage. Insbesondere die Kinder wurden in den Vordergrund geschoben: sie sollen fünf Schulsportstunden pro Woche erhalten sollen und nach der Grundschule alle schwimmen können. Auswirkungen auf die Mieten oder den Verkehr während der Spiele wurden nicht genannt. Wie in 2015 soll mit den Olympischen Spielen alles besser werden, obwohl sich bei allen Ausrichterstädten zeigt, dass vor allem Miilardenschulden nachbleiben. Die Linksfraktion stellt sich gegen eine neue Hamburger Olympiabwerbung.

Dazu Martin Wolter, sportpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Entgegen der Vision des Bürgermeisters sind die Olympischen Spiele als Zeichen für Frieden, Demokratie und Freiheit ungeeignet. Das Prinzip des Olympischen Friedens wurde in der Vergangenheit weitestgehend ignoriert, und die Spiele selbst bieten eine Bühne für nationale und nationalistische Selbstdarstellung. Demokratie ist für den Vertragspartner IOC ein Fremdwort: Die Korruption innerhalb des IOC ist gut dokumentiert und die Interessen der Ausrichterstädte sind für ihn belanglos. Das IOC greift zudem in die verfassungsmäßigen Freiheitsrechte der Bürger*innen ein. Das Demonstrationsrecht und die freie Meinungsäußerung bleiben dabei auf der Strecke.“

Zur Erinnerung: Im Oktober 2015 legte die Senatskanzlei einen Finanzreport vor, der für die Olympischen Spiele 2024 Kosten von 11,2 Mrd. € ermittelte. Den weitaus größten Teil, nämlich 7,4 Mrd. € sollte die öffentliche Hand tragen. Im Finanzreport wurde ausdrücklich betont, dass es sich nur um eine Annäherung an die Kostenpositionen und zu erwartenden Erlöse handle. Die damaligen Bewerbungskosten in Höhe von mindestens 12 Mio. Euro trug Hamburg letztendlich allein, die anderen Akteur*innen der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 GmbH, bestehend aus dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der Freien und Hansestadt Hamburg, der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Schleswig-Holstein mit der Landeshauptstadt Kiel und der Handelskammer Hamburg, beteiligten sich nicht.

Heike Sudmann, Co-Vorsitzende der Linksfraktion: „An vielen Ecken und Enden in dieser Stadt spart der Senat, gerade bei der sozialen Infrastruktur und dem Personal. Für die Olympia-Bewerbung und die Spiele selbst ist dem Senat jedoch nichts zu teuer. Wer glaubt, dass die Olympischen Spiele keine Schulden in Milliardenhöhe für Hamburg bringen, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Die Wohltaten für die Kinder sind absurd. Bis heute hat der Senat es noch nicht mal geschafft, die dritte Sportstunde in den Schulen verbindlich umzusetzen. Und weshalb sollen erst 2036 oder später alle Grundschulkinder schwimmen können? Das ist unverantwortlich und peinlich.

 Der Senat ist absolut widersprüchlich. Immer stellt er Hamburg als die Musterschülerin aller Bundesländer dar, gerade erst betonte der Bürgermeister, dass Hamburg die beste Wirtschaftsentwicklung in Deutschland habe. Und das alles nach der gescheiterten Olympiabewerbung 2015. Es geht also auch gut ohne Olympische Spiele.

Unverantwortlich und geschichtsvergessen angesichts des Rechtsrucks in Deutschland ist die Bewerbung für das Jahr 2036, dem hundertjährigen Jubiläum der Nazi-Olympia-Spiele.“

Vor dem Feldbunker, in dem die Bewerbung präsentiert wurde, gab es eine Kundgebung. Protest gab es auch von St. Pauli-Fans: Teilnehmer*innen des parallel stattfindenden antirassistischen Fußballturniers formierten sich auf dem Heiligengeistfeld zum Schriftzug „NOLYMPIA“. Im Anhang finden Sie Fotos der beiden Aktionen.

Siehe außerdem: FAIRSPIELEN.DE und NOLYMPIA-Hamburg.de

 

Hamburgs Westen auf dem Abstellgleis: Stillstand beim Verbindungsbahnentlastungstunnel bremst Lurup und Osdorf aus

Viele Monate war es still rund um die Pläne für den Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET), nun fällt auf, dass dieses Projekts im aktuellen Koalitionsvertrag des Senats nicht mehr vorkommt. Gegenüber Medien bewertete der Erste Bürgermeister den VET als Idee und Projekt des Bundes, auf dessen Konkretisierung Hamburg beim Bau der U5 nicht warten werde. Gleichzeitig vereinbarten SPD und Grüne, sich dafür einzusetzen, dass „der Bund zeitnah eine Studie zum gesamten Bundesschienenwegeknoten Hamburg beauftragt, die umfassend wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu aktuellen und künftigen Herausforderungen im Knoten aufzeigt.“ „Hamburgs Westen auf dem Abstellgleis: Stillstand beim Verbindungsbahnentlastungstunnel bremst Lurup und Osdorf aus“ weiterlesen

Bürger:innen-Brief Mai 2025 ist jetzt online

Der neue Bürger:innen-Brief ist fertig. Stephan Jersch gemeinsam mit Heike Sudmann berichten über ihre politischen Handlungsfelder in der Linksfraktion und in der Hamburger Politik. Es ist der zweite gemeinsame Rundbrief der beiden Abgeordneten in dieser Legislatur. Der Brief kann kostenlos per E-Mail abonniert werden. Einen Überblick über die Inhalte gibt es gleich hier unten…. „Bürger:innen-Brief Mai 2025 ist jetzt online“ weiterlesen

Tschentschers Regierungserklärung: Alte Rezepte für alte Probleme 

Zur heutigen Regierungserklärung des Ersten Bürgermeisters Peter Tschentscher sagt Heike Sudmann, Co-Vorsitzende der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die dritte Runde Rot-Grün bringt keinen Aufbruch, sondern nur ein ‚weiter so‘. Die Entwicklung der letzten zehn Jahre zeigt: Reiche werden immer reicher, die Rechten werden rechter, Mieten werden höher, viele Hamburger*innen werden ärmer, das Klima wird heißer und der Hafen wird privater. Das ficht die SPD und die Grünen nicht an, sie halten an ihren alten Rezepten fest. Warum sind sie nicht lernfähig? (Foto: M.Zapf, Bürgerschaft HH) „Tschentschers Regierungserklärung: Alte Rezepte für alte Probleme “ weiterlesen

Gutachten des Senats belegt: Beim Kampf gegen hohe Mieten und Wucher versagt Hamburg

Durch eine Anfrage Drucksache 22/265 der Linksfraktion wird ein Gutachten der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) zum Mietwucher öffentlich, das langjährige Kritikpunkte der Linksfraktion bestätigt. Von 2018 bis 2023 ist das Mietniveau in Hamburg um 25 Prozent gestiegen – „signifikant über dem Durchschnitt der deutschen Großstädte“. „Gutachten des Senats belegt: Beim Kampf gegen hohe Mieten und Wucher versagt Hamburg“ weiterlesen

Ohmoor-Studie: Hamburger Mieten steigen ungebremst weiter

Die heute vorgestellte Studie des Gymnasiums Ohmoor hat für Hamburg einen Anstieg bei den Neuvermietungspreisen um 7,1 Prozent auf 15,62 Euro/qm nettokalt konstatiert. Besonders stark (um fast 39 Prozent) stiegen die Mieten demnach in der HafenCity, aber auch in Stadtteilen wie Osdorf, Billstedt, Dulsberg und Tonndorf legten die Preise deutlich zu. Im vergangenen Jahr hatte die seit 1986 jährlich stattfindenden Studie noch ein Absinken der Nettokaltmiete um durchschnittlich 1,2 Prozent festgestellt. „Ohmoor-Studie: Hamburger Mieten steigen ungebremst weiter“ weiterlesen

*Filmvorführung: „Sold City – wenn Wohnen zur Ware wird“

*UPDATE – Uhrzeit!! Das „Schanzenkino bittet Euch um Entschuldigung, unsere Vorführung  am Donnerstag kann nun leider doch erst um 20 Uhr beginnen. “ Sonst bleibt es dabei: Immer mehr Menschen können sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten, verlieren ihr Zuhause und finden keinen bezahlbaren Wohnraum. Der Film „Sold City“ zeigt die Ursachen für die Mietenexplosion, mit welchen Methoden Mieter*innen aus ihren Wohnungen verdrängt werden und was dagegen unternommen werden kann. Anschließend wird es eine Diskussion mit den beiden Regisseur*innen Leslie Franke und Herdolor Lorenz sowie unserer Abgeordneten Heike Sudmann geben.

  • Mehr Infos zum Film und zu den Hintergründen hier auf Sold-City.org

Donnerstag, 15. Mai 2025, 19.30 Uhr  Siehe Oben.
SchanzenKino73, Schulterblatt 73
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Eintritt frei!

Bürger:innenbrief April 2025 erschienen. Jetzt gemeinsam mit Stephan Jersch

Der erste Bürger:innenbrief der neuen Legislaturperiode ist jetzt erschienen und hier gleich im Anschluss als download erhältlich. Nach dem Abschied der ehemaligen Mitherausgeberin von Sabine Boeddinghaus setzt Heike Sudmann den Bürger:innenbrief nun gemeinsam mit Stephan Jersch fort. „Bürger:innenbrief April 2025 erschienen. Jetzt gemeinsam mit Stephan Jersch“ weiterlesen

Beunruhigende Alarmwerte beim Elbtower, doch der Senat schaut weg

Die Überschreitung von Grenz- und Alarmwerten rund um den Elbtower-Bau versucht der Senat auch in der Antwort auf eine aktuelle Anfrage der Linksfraktion (Drucksache 23/94) herunterzuspielen. Die Behauptung, am 12.12.2024 sei erstmalig der Alarmwert überschritten worden (Nr. 2), wird durch die Vermessungsprotokolle widerlegt. Bereits von Februar bis April 2024 wurde mit einem Messergebnis von jeweils 1,5 der Alarmwert sogar um mehr als das Doppelte überschritten (siehe fragdenstaat.de und https://hidrive.ionos.com/share/f3rbky8lqw#$/). „Beunruhigende Alarmwerte beim Elbtower, doch der Senat schaut weg“ weiterlesen

Das erste wahlkampffreie Wochenende und höchste Zeit für ein riesiges DANKE SCHÖN.

  • An alle, die im Bundestags- und im Bürgerschaftswahlkampf Die Linke unterstützt haben: sei es durch Gespräche mit Freund*innen, Kolleg*innen, Nachbar*innen; durch Infostände, Haustürgespräche, Flyer verteilen, Plakate auf- und abhängen … .
  • An alle, die Die Linke gewählt haben.

Und ganz persönlich auch an die unglaublich vielen Hamburger*innen, die ihre Kreuze bei mir gemacht haben!

Wie sehr mich dieses Vertrauen und diese Unterstützung freuen, kann ich kaum in Worte ausdrücken.

Gemeinsam werden wir weiter streiten für eine bessere Welt!