Hamburg hat die höchsten Mieten – trauriger Rekord

Am gestrigen Dienstag wurden die Ergebnisse der bundesweiten Befragung Zensus 2020 veröffentlicht. Daraus ergibt sich u.a., dass die Freie und Hansestadt Hamburg das Bundesland mit der höchsten Nettokaltmiete ist. Hier zahlen die Mieter*innen – und die machen gut drei Viertel der Wohnungsnutzer*innen aus – im Durchschnitt 9,16 Euro pro Quadratmeter nettokalt, in der Bundesrepublik sind es mit 7,28 Euro fast zwei Euro weniger. Dem NDR gegenüber räumte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) ein, dass es „zu wenig neue Wohnungen auf dem Markt gebe, auch weil die Baukosten gestiegen seien“.

Dazu Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Wie wäre es, wenn Frau Pein einfach mal einräumen würde, dass viel zu wenige Sozialwohnungen in unserer Stadt gebaut werden? Dass Hamburg im Vergleich mit den anderen Ländern überdurchschnittlich viele öffentliche geförderte Wohnungen baut, hilft nicht, solange mehr als zwei Drittel des Wohnungsbaus teure Neubauwohnungen (frei finanzierte und Eigentumswohnungen) sind. Für viel zu viele Haushalte ist es ein Riesenproblem, die Wohnung überhaupt noch zahlen zu können.

Deutlich wurde das auch in einer vom NDR ebenfalls gestern veröffentlichten Umfrage, nach der sich 71 % der Befragten für ‚mehr staatlich geförderten Wohnungsbau‘ und 47 % für eine ‚Ausweitung und Verschärfung der Mietpreisbremse‘ aussprachen. Und beides ist leider nicht das Ding dieses Senats. Statt nur zu lamentieren, sollte der Senat sich endlich im Bund für einen Mietendeckel einsetzen. Das ist nämlich die konsequenteste Form einer Mietpreisbremse.“

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