Gestern Abend (17.2.2020) hat die Kommission für Stadtentwicklung mit rot-grüner Mehrheit die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans HafenCity 10 beschlossen. Dabei geht es u.a. um eine mittlerweile achtzügige Schule, die durch die Nähe zu den Bahngleisen und den Hauptverkehrsstraßen hohen Gesundheitsbelastungen ausgesetzt sein wird. Das Bebauungsplanverfahren läuft bereits sehr lange, die vorgeschriebene öffentliche Diskussion mit der Bevölkerung fand im Juni 2010, also vor knapp zehn Jahren statt.
„Zu einer guten Schule gehört auch ein gesundes Umfeld. Der Senat ignoriert die Gesundheitsgefährdung und prüft keine Alternativen“, sagt Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Unstrittig sei, dass durch die vorbeifahrenden Züge Elektrosmog entstehe. Der Senat berücksichtige aber nicht, dass mit dem Deutschland-Takt der DB und der geplanten Verdoppelung der Zahl der Bahnfahrgäste erheblich mehr Züge an der Schule vorbeifahren werden. „Mehr Züge erzeugen mehr Elektrosmog. Statt weitere Vorsorge für die Schule und die Schüler_innen zu treffen, fantasiert der Senat von technischen Entwicklungen, die es heute noch nicht gibt.“
Auch vor der Lärmbelastung verschließe der Senat Augen und Ohren. Auf dem Schulhof sei laut Senatsaussage nur „in den Pausen zwischen einzelnen Zugvorbeifahrten ein gutes Kommunikationsniveau zwischen Schülern bzw. Lehrkräften und Aufsichtspersonal sichergestellt“. Mehr Züge würden somit kaum noch Gespräche und Kommunikation zulassen. „Eine Lösung der Lärmprobleme könnte in einer anderen Bauweise der Schule bestehen, doch dem verweigert sich der Senat“, kritisiert Sudmann. „Auch massiven Maßnahmen zur Einschränkung des Autoverkehrs und für Tempo 30 erteilt der Senat eine Absage. Eine zukunftsweisende und nachhaltige Stadtentwicklung wird es mit dieser Planung nicht geben.“ DIE LINKE hat deshalb gegen die Fortführung dieser Planung gestimmt und Alternativen gefordert.