Seit Jahrzehnten wird den Stadtteilen Osdorf und Lurup eine Schienenanbindung versprochen. Nun teilt der Senat der Bürgerschaft mit, dass die geplante S-Bahn-Linie 32/S6, die über Bahrenfeld, Lurup zum Osdorfer Born verlaufen soll, erst nach Inbetriebnahme des Verbindungsbahnentlastungstunnels (VET) fahren kann (Drs. 22/12152, S. 3). Der VET wird laut Schreiben des Bundesverkehrsministeriums aber frühestens im Jahr 2040 fertig.
„Das ist ein weiterer Sargnagel der Verkehrspolitik des Senats. Seit fast 50 Jahren werden die Menschen in Lurup und Osdorf vertröstet. Jetzt werden ihre Interessen dem Verbindungsbahnentlastungstunnel untergeordnet. Ob der überhaupt finanziert und bis in die 2040er Jahre hinein gebaut wird, ist ungewiss“, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Im Verkehrsausschuss am kommenden Montag werde der Senat Rede und Antwort stehen müssen. Die mittlerweile bekanntgewordenen Probleme der DESY-Einrichtungen mit der geplanten S32/S6 und die Trassenverschiebung unter den Volkspark hätten die Realisierung der S-Bahn-Verbindung ohnehin fraglich erscheinen lassen. Darum werde es Zeit, neu zu denken, sagt Sudmann: „Auch wenn der Gedanke einigen bei der SPD Pickel verursacht: Mit einer Straßenbahnlinie können der Osdorfer Born, Lurup und Bahrenfeld wesentlich schneller in das Schienennetz eingebunden werden. Für die DESY-Einrichtungen ist die Straßenbahn kein Problem. Das einzige Problem ist und bleibt der Senat mit seiner starren Verweigerungshaltung gegenüber der Straßenbahn und den Interessen der Menschen in Osdorf und Lurup.“