Der Senat hat gestern beschlossen, das „Memorandum of Understanding“ (MOU) des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für eine mögliche deutsche Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele zu unterzeichnen.
„Und ewig grüßt das Murmeltier: Dem Hamburger Sport fehlen Sportstätten, um der Nachfrage gerecht zu werden. Olympia soll es bringen. Was für ein Irrtum!“ sagt Heike Sudmann, sport- und stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Alle Städte, die Olympische Spiele ausrichteten, mussten ein Zigfaches der ursprünglichen Kosten hinblättern und hatten dann nicht mehr genug Geld für den normalen Sport.
Heike Sudmann: „Empörend ist auch die Geheimhaltungspolitik des Senats. Weder Öffentlichkeit noch Bürgerschaft wurden bisher über das MOU unterrichtet. Trotzdem geht der Senat die Verpflichtung ein, ab Mitte 2024 mal eben eine halbe Million Euro nur für das Bewerbungskonzept zur Verfügung zu stellen. Diese Unterschrift muss rückgängig gemacht werden! Die Imagekampagne des DOSB kann weder über die anhaltende Korruption im IOC noch über die Knebelverträge für die Städte hinwegtäuschen. Mit diesem IOC darf es keine Olympischen Spiele in Deutschland geben, egal, wie grün die Spiele angestrichen werden. Die Hamburger*innen haben sich 2015 zu Recht gegen die Ausrichtung der Spiele entschieden. Jetzt schon wieder damit um die Ecke zu kommen, zeigt nur, dass der Senat und der DOSB schlechte Verlierer sind. In einer aktuellen Anfrage wollen wir mehr wissen über die Umstände dieser unseligen Unterschrift – gleichzeitig beantragen wir in der Bürgerschaft, dass der Senat seine Entscheidung rückgängig macht.“
Ein Gedanke zu „Olympia-Alleingang: Keine Transparenz, keine Beteiligung – Senat muss Unterschrift zurückziehen“