Fußball-EM: UEFA kassiert fett ab, alle anderen zahlen

Vom 14. Juni bis zum 14. Juli findet die Fußballeuropameisterschaft in Deutschland statt, mit insgesamt fünf Spielen in Hamburg. Die Freude am Fußball wird getrübt durch den Blick auf die Verteilung der Kosten und Gewinne. Während Bund, Länder und Städte nach aktuellen Schätzungen rund 650 Mio. Euro Ausgaben stemmen müssen (die Stadt Hamburg ist mit mehr als 30 Mio. Euro dabei), rechnet die UEFA mit Einnahmen von 2,4 Mrd. Euro.

Dank der von der Bundesregierung zugesagten Steuererleichterungen und -befreiungen (z.B. von der Körperschaftssteuer), wird der Reingewinn der UEFA bei 1,7 Mrd. Euro liegen. Was von den Gewinnen der UEFA in all den Jahren wirklich dem Fußball zu Gute kommt und nicht woanders landet, ist bis heute nicht transparent. Wirtschaftswissenschaftler*in-nen verschiedener Couleur weisen darauf hin, dass die EM kein Konjunkturfeuerwerk – oder booster wird, sondern dass sich der Konsum lediglich verschiebt.

„Schon vor dem ersten Anstoß steht die UEFA als Gewinnerin der Fußball-EM fest. Satte 1,7 Mrd. Euro Reingewinn fließen in ihre Kassen, während die öffentliche Hand rund 650 Mio. Euro Kosten hat. Die Allgemeinheit zahlt, während die UEFA die fette Kohle einstreicht. Diese ungleiche und durch nichts gerechtfertigte Verteilung der Kosten und Gewinne wird zu Recht auch von der aktiven Fußballfanszene kritisiert“, sagt Heike Sudmann, sportpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Und die UEFA geht mit den Ausrichterstädten nicht zimperlich um. Demoverbote im Umkreis von 500 Metern um die Stadien und Fanzonen, Abtretung aller kommerziellen Rechte an die UEFA, Einforderung von Steuergeschenken und Abwälzung der Kosten auf die Städte sind in den Verträgen geregelt. Kein Wunder, dass die Stadt Bremen sich diesem Diktat nicht unterworfen hat. Wann hört es endlich auf, dass Stadt und Land blind den Versprechungen von UEFA, FIFA oder IOC glauben und Knebelverträge zugunsten dieser oft auch korrupten Sportorganisationen unterschreiben? Diese unendliche Kommerzialisierung des Sports stößt immer mehr Menschen ab.“

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