Flop bei der Verkehrswende: U5 wird immer teurer und kommt zu spät

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Der Senat hat heute für den 2,3 Kilometer langen Abschnitt der U5 zwischen City Nord und Jarrestraße einen Kostenrahmen von 1,5 Mrd. Euro bekannt gegeben. Damit liegen die Kosten pro Kilometer bei 652 Mio. Euro. Ende 2023 wurden für die U5-Ost zwischen Bramfeld und City-Nord die aktuellen Kosten noch mit 500 Mio. Euro pro Kilometer angegeben. Dazu Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft:

„Die U5 wird immer teurer! Innerhalb weniger Monate sind die Kosten pro Kilometer um 30 Prozent gestiegen. Es ist mir ein Rätsel, wie der Senat angesichts solcher Zahlen davon sprechen kann, dass alles im Finanzplan bleibt. Verlässlich sind bisher nur die stetig steigenden Kosten und der Umstand, dass die U5 erst in den 2040er-Jahren fertig wird – und damit für unsere Stadt viel zu spät kommt. Vielleicht begreift man im Senat ja doch noch, dass die Straßenbahn wesentlich schneller und kostengünstiger fertig wäre. Und damit hätte Hamburg dann einen wichtigen Baustein für die Verkehrswende.“

 

2 Gedanken zu „Flop bei der Verkehrswende: U5 wird immer teurer und kommt zu spät“

  1. Ich habe eine Nachfrage zu dem Satz „Vielleicht begreift man im Senat ja doch noch, dass die Straßenbahn wesentlich schneller und kostengünstiger fertig wäre.“
    Wenn man heute anfangen würde, die Straßenbahn ähnlich dem Verlauf der U5 zu planen und dann zu bauen? Wie viel schneller wäre die Straßenbahn fertig? Welche Schritte wären notwendig? Könnte man die alten Pläne und Machbarkeitsstudien aus der Schublade nehmen und anfangen?

    1. Für die ersten Abschnitte der Straßenbahn würde ich von ca. 6 Jahren von Planung, Beteiligung, Planfeststellungsverfahren, -beschluss über Bau bis zur Fertigstellung ausgehen. Bei dem damaligen Verfahren (in den 2000er Jahren) – die Unterlagen müssten noch vorhanden sein in den Behörden und bei der Hochbahn – ging der Senat sogar nur von vier Jahren aus. Da es ggfs. auf den damals vorgesehenen Strecken bauliche Änderungen gegeben hat, müssten die Pläne aktualisiert werden.

      Damit sind wir im Jahr 2030, die U5 von Bramfeld bis zur City-Nord bzw. bis zum Borgweg soll nach Stand heute erst Anfang der 2030er fertig sein. Die Straßenbahn hat eben auch den Vorteil , dass sie oberirdisch gebaut wird und die zeit-und kostenaufwändigen Tunnelarbeiten entfallen.

      In einer Studie aus dem Jahr 2022 für die Fraktion DIE LINKE wurde festgestellt, dass mit dem Geld für die knapp 6 Kilometer Strecke von Bramfeld bis zur CityNord ein Straßenbahnnetz mit gut 10x mehr Kilometer gebaut werden könnte.

      Danke + Viele Grüße, Heike

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