Elbtower: Wird der Senat für Becken und Kühne die Bürgerschaft hintergehen?

Der Senat teilte heute Abend mit, dass der Insolvenzverwalter des Elbtowers ab jetzt nur noch mit der Becken Development GmbH über einen Kauf des Elbtowers verhandle. Dieses Konsortium wolle den Elbtower nach den bisherigen Plänen fertigstellen und schlage vor, das Naturkundemuseum in den unteren Geschossen unterzubringen. Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher begrüßt diese Entwicklung. Und für die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank hat die Idee des Museums im Elbtower „natürlich großen Charme“.

Laut früheren Aussagen von Herrn Becken gehört der Milliardär Klaus-Michael Kühne mit zu seinem Konsortium. Kühne hatte im Sommer gefordert, die Stadt solle die Hälfte der Elbtower-Flächen für Behörden „zu Mietkonditionen, die die Wirtschaftlichkeit des Objektes sicherstellen“ nutzen. Bürgermeister Tschentscher hatte damals eine Anmietung von Büroflächen abgelehnt.

„Was für eine Posse. Statt Büros ein Museum – und schon ist der Senat geneigt, das Vermietungsproblem des Elbtowers für die Herren Kühnen und Becken zu lösen. Dass die Anmietung von Flächen durch die Stadt gegen den Grundstückskaufvertrag und den Bürgerschaftsbeschluss verstößt, scheint Herrn Tschentscher nicht zu interessieren. Die Hamburger*innen haben hoffentlich das Versprechen des Senats, keine öffentliche Gelder für den Elbtower zu geben, nicht vergessen. Eine Anmietung für das Museum wäre dazu auch noch unwirtschaftlich: Bei den avisierten Mieten von mindestens 30 Euro pro Quadratmeter müssen für das Naturkundemuseum in den nächsten Jahrzehnten mehrere 100 Mio. Euro Miete gezahlt werden. Aus gutem Grund werden öffentliche Museen in öffentlichen Gebäuden untergebracht. Damit sind sie vor extremen Mietsteigerungen dauerhaft geschützt“, sagt Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft.

  • Eine neue Schriftliche Kleine Anfrage der Linksfraktion hier als PDF.

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