Der Senat hat heute eine veränderte Streckenführung der U5 in der Innenstadt beschlossen. Es soll keinen Halt der U5 mehr am Jungfernstieg geben. Dabei hatte der Senat bisher für diese Haltestelle die zweithöchste Zahl von ein-, aus- und umsteigenden Fahrgästen der U5 ermittelt: 47.000 werktags, nur am Hauptbahnhof sind es mit 91.000 mehr (vgl. Drs. 22/5444). Durch den Wegfall der Haltestelle Jungfernstieg werden noch mehr Menschen am eh schon völlig überlasteten Hauptbahnhof umsteigen müssen.
Mit der heute vorgelegten Planung liegt die U5-Haltestelle Hauptbahnhof-Nord nur noch knapp unter der Kapazitätsgrenze. Bei einem Überschreiten ist laut Hochbahn „ein stabiler Betrieb nicht mehr garantiert“. Auch am Stephansplatz wird es Probleme geben, hatte die Machbarkeitsuntersuchung von 2019 (S. 116) noch einen bahnsteiggleichen Umstieg zwischen U1 und U5 als „geometrisch nicht realisierbar“ verworfen.
„Der ÖPNV soll und muss immer weiter wachsen. Doch nun stellt der Senat sich selbst ein Bein. Mit dem Wegfall der U5-Haltestelle am Jungfernstieg erreicht die Haltestelle am Hauptbahnhof ihre Kapazitätsgrenze. Mehr Fahrgäste können nicht sinnvoll bewältigt werden. So sieht doch keine zukunftsfähige Planung. Es ist auch kaum zu glauben, dass sich bei der neuen Doppelhaltestelle am Stephansplatz alle bisherigen Probleme in Luft auflösen. Diese unterirdische Planung der U5 bringt eben doch viele Probleme mit sich, die bei einer oberirdischen Straßenbahn nicht anfallen“, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft.