Aktuelle Stunde: Nein zur erneuten Olympiabewerbung!

Am vergangenen Samstag hat der Senat eine neue Hamburger Olympiabewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eingereicht und am selben Tag im Feldbunker der Hamburger Medienöffentlichkeit präsentiert. Zeitgleich zur Präsentation unterbrachen rund 400 Sportler*innen und Fans im Millerntorstadion ihr parallel stattfindendes Fußballturnier, um auf dem Heiligengeistfeld den Schriftzug „NOLympia“ zu bilden. Die Linksfraktion schließt sich den Protesten an und hat die Hamburger Olympiabewerbung in der heutigen Bürgerschaftssitzung als Thema der Aktuellen Stunde gesetzt.

Dazu Martin Wolter, sportpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der Senat verkündet stolz: Der HSV bekommt ein neues Stadion – unabhängig von Olympischen Spielen. Die Fans des HSV müssen sich beim angekündigten Referendum über die Olympiabewerbung im Mai 2026 entscheiden: Stimmen sie für Olympia und überlassen damit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die Gestaltung ihres Zuhauses? Oder stimmen sie gegen die Bewerbung und für das Recht auf Mitbestimmung beim Bau ihres neuen Volksparkstadions? Denn das IOC hat eigene, rein profitorientierte Vorstellungen, wie Olympische Spiele auszusehen haben. Dazu gehört auch, wie ein Olympiastadion auszusehen hat. Die Interessen der Ausrichterstädte haben noch nie interessiert und werden es auch weiter nicht.“

Heike Sudmann, Co-Vorsitzende der Linksfraktion: „Welch ein Hohn, wenn der Senat behauptet, mit Olympia werde das Leben in Hamburg besser. In allen Olympiastädten zahlte und zahlt die Mehrheit der Bevölkerung immer noch die Zeche. In London sind die Mieten mit den Olympischen Spielen so extrem angestiegen, dass viele Menschen sich dort keine Wohnung mehr leisten können. In Barcelona, wo der Tourist*innenansturm zuerst gefeiert wurde, protestieren die Einwohner*innen heute wegen der extrem gestiegenen Wohn- und Lebenshaltungskosten schon mit Wasserpistolen gegen die  Tourist*innen. Kein Wunder, dass sich vor allem gutsituierte Hamburger*innen für die Olympischen Spiele aussprechen. Die große Mehrheit kann sich weder die Spiele noch die Folgekosten leisten.“

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