Mietenspiegel 2025: Verschnaufpause für Hamburger*innen, aber nicht das Ende der Mietabzocker*innen

Der Senat hat heute den Hamburger Mietenspiegel 2025 vorgestellt, der erstmalig auf einer anderen Berechnungsmethode beruht. Dieser von den Mietervereine lange geforderte Methodenwechsel führt im Vergleich zum letzten Mietenspiegel 2023 zu einer nur geringen Erhöhung von 9,83 Euro/qm nettokalt auf 9,94 Euro/qm (1,12 Prozent). Zur Einordnung: Die nach der alten Methodik erhobenen Mietenspiegel 2021 und 2023brachten jeweils eine Erhöhung von 7,3 Prozent bzw. 5,8 Prozent. Senatorin Pein wies für den aktuellen Mietenspiegel 2025 daraufhin, dass weder eine Vergleichbarkeit mit den Werten aus 2023 gegeben sei, noch eine Marktentwicklung abzuleiten sei und räumte ein, dass es bisher keinen Weg gebe, rechtswidrige und überhöhte Mieten aus dem Mietenspiegel auszuschließen.

Dazu Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Den Mieter*innen verschafft die neue Methodik eine Verschnaufpause, denn die Vermieter*innen können unter Berufung auf den Mietenspiegel die Miete nicht so stark erhöhen. Doch unverändert sind die Mieten in Hamburg viel zu hoch. Viele Menschen können sich das kaum noch leisten. Laut heutiger Mitteilung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes liegt Hamburg bundesweit auf dem dritten Platz bei der sogenannten Wohnarmut, bei der die Wohnkosten den großen Teil des Haushaltseinkommens auffressen. Was braucht es noch, damit der Senat einsieht, dass er eine andere Mietenpolitik fahren muss? Illegale Mieten und die Mietmafia sind kein Naturphänomen, sondern dienen ausschließlich der Profitmaximierung auf dem Rücken der Mieter*innen. Die raffgierigen Wohnungsunternehmen müssen enteignet werden, damit sie die Mieten nicht länger in die Höhe treiben können. Wenn der Senat die Mieter*innen schützen will, muss er handeln: Mietwucher effektiv bekämpfen, Leerstand verhindern, Zweckentfremdung durch Ferienwohnungen stoppen. Allein 1.300 Verdachtsfälle auf Mietwucher sind bis heute nicht erarbeitet worden. Und ‚fehlendes Personal‘ ist angesichts der mal eben aus dem Hut gezauberten zwanzig neuen Stellen für die Olympia-Bewerbung nur eine billige Ausrede.“

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