Naturkundemuseum im Elbtower? NDR-Enthüllungen bringen Senat in Not. Linke sieht PUA kommen

Nach Recherchen von NDR-Panorama 3 gibt es machbare und offenbar wirtschaftlichere Alternativen zur Unterbringung des Naturkundemuseums im Elbtower. NDR-Panorama 3 liegt ein Anforderungsprofil vor, wonach nur 27.700 Quadratmeter Fläche für das Naturkundemuseum benötigt werden. Im Elbtower will der Senat aber 46.000 Quadratmeter für das Museum zum Preis von 595 Mio. Euro ankaufen, das entspricht einem Quadratmeterpreis von 13.000 Euro. Ein Alternativstandort ist das ehemalige Gruner&Jahr-Gebäude am Baumwall. Anders als von Finanzsenator Dressel im Haushaltsausschuss der Bürgerschaft behauptet, steht der Denkmalschutz einer solchen Umnutzung dieses Gebäudes nicht entgegen. Die Eigentümer haben dem Senat Pläne für das Naturkundemuseum vorgelegt und nach eigenen Angaben das Gebäude zu einem Quadratmeterpreis von 8.000 Euro zum Kauf angeboten.

Dazu Heike Sudmann, Co-Vorsitzende der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der NDR-Bericht ist wirklich ein Hammer! Zur Beseitigung des sozialdemokratischen Schandmals Elbtower ist der rot-grüne Senat offenbar zu allem bereit. Die uns verweigerte Akteneinsicht nährt die Zweifel an der ‚wirtschaftlichsten Lösung‘ für das Naturkundemuseum. Für uns steht angesichts des Lavierens des Senats rund um Elbtower und Naturkundemuseum ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss im Raum. Die Frage geht auch an die CDU: Will sie sich angesichts dieser Enthüllungen weiter einer Aufklärung verweigern wie bei der Akteneinsicht?“

Dazu Marco Hosemann, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Linksfraktion: „Damit der Bau weitergehen kann und das Risiko des Investors minimiert wird, will der Senat 46.000 Quadratmeter, also fast die Hälfte des Elbtowers, kaufen. Für das Naturkundemuseum wäre das aber laut Anforderungsprofil viel zu viel Platz. Deshalb vermehrt der Senat auf wundersame Weise den Flächenbedarf des Museums und schließt machbare Standortalternativen aus. Wir werden weiter nachbohren, damit die Wahrheit ans Licht kommt.“

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