Die Antwort des Senats auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke offenbart, dass „400.000 Euro zuzüglich Umsatzsteuer“ (= 476.000 Euro) von dem städtischen Unternehmen Hamburg Marketing an den Veranstalter der ZDF-Silvestershow gezahlt werden. Dafür werde er vertraglich „zur medialen Inszenierung und Sichtbarmachung der Marke Hamburg“ verpflichtet. Hierzu zählten „insbesondere die Einbindung zentraler Wahrzeichen, die exklusive Positionierung Hamburgs als Austragungsort, redaktionelle Begleitung, internationale Zweitverwertung sowie Social-Media-Maßnahmen und garantierte Sendezeit“.
Dazu Heike Sudmann, Co-Fraktionsvorsitzende der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der Veranstalter behauptet öffentlich, die ZDF-Silvestershow koste die Steuerzahler*innen nichts. Dabei bekommt er durch die Hintertür fast eine halbe Million Euro öffentliche Gelder. Es ist lächerlich und leicht durchschaubar, wie der Senat versucht, diese Zahlung mit angeblichen Gegenleistungen zu begründen. Die ‚zentralen Wahrzeichen‘ Hamburgs wie der Hafen wären selbstverständlich auch ohne Vertrag in die Sendung eingeflossen. Der Senat schmeißt öffentliche Gelder zum Fenster hinaus.“
In ihrer heutigen Sitzung stimmt die Hamburgische Bürgerschaft über einen Antrag der Linken (Drs. 23/1919) ab, der ZDF-Silvesterparty „keinerlei finanzielle Unterstützung zur Verfügung zu stellen, weder direkt aus dem Haushalt noch über stadteigene Gesellschaften.“ Sudmann: „Der Berliner Bürgermeister hat eine weitere finanzielle Unterstützung der Silvesterparty zurecht abgelehnt, weil es ‚nicht Aufgabe der Steuerzahler (ist), solche Veranstaltungen mitzufinanzieren‘. Recht hat er. Deshalb hoffen wir, dass die Abgeordneten der Bürgerschaft unseren Antrag heute annehmen.“
- Unsere Anfrage (Drs. 23/1982) ist hier als PDF.