Der Spitzenkandidat der SPD und Erste Bürgermeister, die SPD-Stadtentwicklungssenatorin und der Oberbaudirektor haben Ideen für ein „Maßnahmenprogramm zur Aufwertung der Innenstadt“ vorgestellt. Überlegt werde laut Tschentscher, den privaten Pkw-Verkehr aus dem Jungfernstieg herauszunehmen, temporäre Fußgängerzonen in Teilen des Neuen Walls und der Großen Bleichen zu errichten oder den Busverkehr aus der Mönckeberg- in die Steinstraße zu verlagern.
„Tschentscher nennt das Ganze eine Ideensammlung. Ich nenne es Wahlkampfgetöse“, erklärt Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Aktuell, wo die Senator_innen von Grünen und SPD jeden Tag eine Pressekonferenz machen, kann natürlich niemand konkrete Pläne erwarten … Aber ganz im Ernst: Zwei Wochen vor der Wahl jahrzehntealte Diskussionen und Ideen zu wiederholen ohne zu sagen, ob und wann sie wie realisiert werden sollen, ist schon unverschämt.“
Ein bisschen weniger Auto, ein bisschen mehr Grün und Gastronomie machen noch keine attraktive Innenstadt. „Und Tschentscher hat mit keinem Wort gesagt, wie die Innenstadt sich gegenüber der Konkurrenz des völlig überdimensionierten Einkaufszentrums im Überseequartier behaupten soll“, so Sudmann. „Diese Ideensammlung ist kein Aufbruch, sondern nur ein Sammelsurium alter, bisher nie ernsthaft erwogener Vorschläge. Vor seiner nächsten Pressekonferenz sollte sich Tschentscher lieber überlegen, ob und wann er mehr und vor allem dauerhaft günstigen Wohnraum in der Innenstadt schaffen will.“