Mit einer Kundgebung vor dem seit Jahren leerstehenden Gebäude in der Detlev-Bremer-Str. 25-27 (St. Pauli) haben heute „Mieter helfen Mietern“ und die Initiativen „St. Pauli Code Jetzt“ sowie „St.Pauli selber machen“ gegen diesen Leerstand protestiert. Sie fordern, dass die 30-40 kleinen Wohnungen sofort an unterversorgte und wohnungslose Menschen auf St. Pauli vermietet werden. Das Gebäude liegt im Bereich der „Sozialen Erhaltungsverordnung St. Pauli“ – eine angedachte Nutzung als Boardinghouse würde den Zielen dieser Verordnung daher entgegenlaufen.
- Die Erklärung der Initiative ist hier online (PDF).
„Wieder ein Fall, wo die Stadt ihre Möglichkeiten und Instrumente nicht nutzt. Wozu haben wir das Wohnraumschutzgesetz, das nach vier Monaten Leerstand eingreifen soll? Wozu haben wir soziale Erhaltungsgebiete, wenn die Investor:innen keinerlei Druck verspüren und weiterhin munter renditeträchtige Mikrowohnungen oder Boardinghäuser planen?“, kritisiert Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Es sei schon ein Skandal an sich, dass die Mieter:innen und auch das Restaurant Maharaja hier vor Jahren vertrieben wurden, ohne dass neuer und bezahlbarer Wohnraum entstanden wäre.
Heike Sudmann: „Hier zeigt sich wieder, was Spekulation und Profitgier bewirken: Die einen müssen auf den Straßen St. Paulis schlafen, die anderen lassen Wohnraum leerstehen. Die einen frieren sich im Winter den Allerwertesten ab, den anderen geht das ganze Problem an selbigem vorbei.“