Heike Sudmann von der Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft reagiert auf die heute vorgestellte Zwischenbilanz zum 9-Euro-Ticket von Verkehrssenator Anes Tjarks und hvv-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt. Neben „dem Lockmittel Preis“ (O-Ton Tjarks) seien die einfache Nutzung und die enormen Verlagerungseffekte relevant. 12 Prozent der Neukund:innen seien vom Pkw umgestiegen. Umgerechnet seien dadurch 4 bis 5 Mio. Autofahrten monatlich allein im hvv-Gebiet eingespart worden, so Korbutt.
Dennoch kommt nun statt einer Verlängerung des 9-Euro-Angebots nur ein hvv-Gewinnspiel um 999 Abos bis zum Jahresende sowie ein Sonderangebot „ProfiTicket für Neukund:innen“. Auf Nachfrage erklärte Tjarks auch, dass es keinen Verzicht auf Preiserhöhungen im hvv geben werde.
„Der große Erfolg des 9-Euro-Tickets zeigt, wie wichtig der Preis für die Entscheidung ist, Bus und Bahn zu nutzen. Bisher wurde das vom Senat immer bestritten. Ohne Frage ist eine dauerhafte Fortführung dieses Tickets nur mit finanzieller Unterstützung des Bundes möglich”, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. In den vergangenen Jahrzehnten sei der Kostendeckungsgrad des hvv mit steigenden Fahrpreisen in die Höhe getrieben und der Zuschuss der Stadt gesenkt worden. Heike Sudmann: „Der Senat muss nicht auf den Bund warten, sondern kann seinen jährlichen Zuschuss an den hvv erhöhen und damit die hvv-Fahrpreise wenigstens schon mal senken statt sie zu erhöhen. Eine Erhöhung der hvv-Fahrpreise ist der völlig falsche Weg in der aktuellen Klimakrise, die schließlich auch durch den hohen Pkw-Verkehr immer weiter verschärft wird. Deshalb ist jede Anstrengung zu unternehmen, die mehr Menschen aus dem Auto in den ÖPNV bringt. Monatlich 4 bis 5 Mio. Autofahrten weniger in Hamburg und im Umland sollten Anreiz genug sein, die Preise zu senken.“