Nachfolge des 9-Euro-Tickets: hvv-Preiserhöhungen ausschließen und Preise senken!

Senat und hvv freuen sich über den Erfolg des 9-Euro-Tickets. Im hvv-Gebiet waren von Juni bis jetzt laut heutiger Pressemitteilung 5,5 Millionen Fahrgäste mit dem Ticket unterwegs – das entspräche dem Vor-Corona-Niveau. 18 Millionen Fahrten (12 Prozent) konnten vom Auto auf Bus und Bahn verlagert werden. Neben dem bereits Anfang August verkündeten hvv-Gewinnspiel für 999 Tickets à 9 Euro und einem Sonderangebot für Profitickets sollen jetzt eine günstigere 5er-Tageskate und ein Flex-Abo als Nachfolgeangebote dazukommen. Doch Aussagen zu den notorischen alljährlichen hvv-Preiserhöhungen sind nicht zu finden. Verkehrssenator Anjes Tjarks hatte Anfang August in der Zwischenbilanz-Pressekonferenz zum 9-Euro-Ticket gesagt, dass es keinen Verzicht auf hvv-Preisherhöhungen geben werde. Dazu Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft:

„Wie schön, dass hvv und Senat sich einig sind, dass das 9-Euro-Ticket ein Riesenerfolg ist. Der Preis ist eben auch entscheidend für eine verstärkte Nutzung von Bus und Bahn. Wer den Erfolg des 9-Euro-Tickets feiert, muss hvv-Preiserhöhungen kategorisch ausschließen. Diesen Schritt kann und muss der Senat losgelöst von einer Entscheidung des Bundes zur Nachfolge des 9-Euro-Tickets gehen. Die hvv-Fahrpreise müssen erheblich sinken – aus umweltpolitischen, aber auch aus sozialpolitischen Gründen.“ Zwischenergebnisse einer laufenden Befragung von armen Menschen durch die TUHH zeigten, dass ein normaler Alltag mit Fahrten zu Familienangehörigen in Hamburg, zu Ärzt:innen oder auch ins Freibad mit Kindern erst durch das 9-Euro-Ticket möglich wurden. Heike Sudmann: „Wenn SPD und Grüne behaupten, sie hätten die ganze Stadt im Blick, dürften sie die Augen bei diesen sozialen Aspekten nicht schließen. Die mauen Nachfolgeangebote des hvv reichen nicht.“