Elbtower: Senat nimmt Gefährdung des Bahnverkehrs in Kauf

Eine aktuelle Anfrage der Linksfraktion nach der Gefährdung des Bahnverkehrs durch den Bau des Elbtowers ergibt, dass der Senat diese Gefahr überhaupt nicht ernst nimmt. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass die Deutsche Bahn bereits vor einem Jahr Widerspruch gegen die Baugenehmigung für die Baugrube des Elbtowers eingelegt hat. Befürchtet wurden Absackungen der Bahngleise. Wie real diese Sorge ist, zeigte sich Anfang Oktober in Berlin. Dort wurden Bauarbeiten für ein nur halb so großes Gebäude eingestellt, weil es im benachbarten U-Bahn-Tunnel zu Absackungen kam. Hamburgs Senat sagt nun auch mit Blick auf Berlin, dass er keine Veranlassung für eine erneute Prüfung der Standsicherheit sehe.

  •  Die Schriftliche Kleine Anfrage (Drs. 22/9638) ist hier online.

Dazu Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Es ist unglaublich, dass der Senat nicht alle Risiken für den Bahnverkehr über die Elbe ausschließen will. Die Wochen nach dem Lkw-Brand an den Elbbrücken haben doch gezeigt, welches Chaos entsteht, wenn der Bahnverkehr zwischen dem Hauptbahnhof und Hamburgs Süden unterbrochen wird. Es ist schon schlimm genug, dass der Senat einem dubiosen Investor wie René Benko, der schon wieder unter Korruptionsverdacht steht, den roten Teppich für den Elbtower weiterhin ausrollt. Doch wie rücksichtslos hier die Interessen all der täglichen Pendler:innen ignoriert werden – das schlägt dem Fass den Boden aus.“

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