U5: Kostenexplosion um 60 Prozent – Senat steht dumm da

Einem heutigen online-Bericht des Hamburger Abendblatts zufolge steigen die Kosten der nur 5,8 Kilometer langen Strecke der U5-Ost um mehr als 60 Prozent von rd. 1,8 Mrd. € auf 2,9 Mrd. €. Verkehrssenator Tjarks wird mit den Worten zitiert, die U5 sei solide geplant, Finanzsenator Dressel rühmt sich einer vorausschauenden Finanzpolitik und meint, der Senat sei gut aufgestellt.

„Kein Wunder, dass der Senat seit Monaten nicht mit der aktuellen Kostenschätzung für die U5-Ost rausrückt. 60 Prozent mehr Kosten für eine U-Bahn, die zu wenig Fahrgäste zwischen Bramfeld und City-Nord aufweist und deren Klimabilanz im Bau verheerend ist, lassen sich schlecht verkaufen. Ganz zu schweigen von den noch nicht bezifferten Zusatzkosten für „grünen‘ Beton und ‚grünen‘ Stahl“, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.

Der Nutzen-Kosten-Faktor der U5-Ost liegt unter 1, weshalb der Bund für diesen Streckenabschnitt keine Zuschüsse gewährt. Der Senat hofft, mit der gesamten U5 einen Faktor größer als 1 und damit einen bis zu 75%igen Zuschuss des Bundes zu erreichen.

„Das Prinzip Hoffnung ist keine vorausschauende Finanzpolitik, sondern ein untragbares Risiko. Bei einer soliden Planung hätte der Senat Alternativen zum U-Bahn-Bau geprüft. Nun steht er dumm da. Wann, wenn nicht jetzt, kommt endlich die Einsicht, dass eine Straßenbahn um ein Zigfaches günstiger ist, mehr neue Fahrgäste erreicht, schneller fertig und besser für das Klima ist?“  

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