HVV-Kontrollen: Ärmere Stadtteile sind unverhältnismäßig oft dran

Eine aktuelle Anfrage der Linksfraktion bestätigt den Eindruck der Fahrgäste von der Veddel und aus Wilhelmsburg, dass sie besonders häufig kontrolliert werden. Am Bahnhof Altona z.B., wo mehr S-Bahnlinien und vor allem mehr Busse fahren, gab es im letzten Jahr 22 Kontrollen, auf der Veddel waren es jedoch 23. Auch an der im Vergleich zu Altona wesentlich kleineren Haltestelle Billstedt ist die Anzahl der Kontrollen mit 29 Kontrollen sehr hoch.

„Seit Jahren finden auf der Veddel und in Wilhelmsburg mehr hvv-Kontrollen als an anderen und wesentlich größeren Bus- und Bahnstationen statt. Auch in weiteren Stadtteilen mit hohen Armutsquoten wird häufiger kontrolliert als dort, wo das Einkommen höher ist. Menschen, denen das Geld fehlt, fahren oft notgedrungen ohne Fahrschein. Das ist nicht nur in Hamburg, sondern bundesweit so, wie viele Untersuchungen belegen. Deshalb muss der hvv sich die Frage gefallen lassen, ob er mit diesen Kontrollen vor allem seine Erfolgsquote erhöhen will. Während bundesweit und auch in Hamburg die Diskussionen laufen, das Fahren ohne Fahrschein nicht mehr als Straftat gelten zu lassen und die Ersatzfreiheitstrafe bei Nichtzahlung des Bußgeldes abzuschaffen, verfolgt der hvv weiter arme Menschen. Das muss endlich gestoppt werden. DIE LINKE fordert schon seit Jahren, den hvv für Menschen mit wenig Einkommen endlich kostenfrei zu machen“, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.

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