Bunker Feldstraße: Event und Kommerz laufen – nur für den Gedenkort fehlte die Zeit?

Der Bunker an der Feldstraße muss nach seiner Aufstockung ein Ort des Gedenkens und Mahnens sein. Doch eine aktuelle Anfrage der Linksfraktion zeigt, dass der Gedenkraum im Bunker auf sich warten lässt: Zwar sollte er zeitgleich mit dem Bunkeraufbau und dem Bergpfad eröffnet werden. Doch der Vertrag mit Hilldegarden e.V. wurde vom Bunkerbetreiber laut Senatsantwort auf unsere Anfrage „erst am 6. Mai 2024 gegengezeichnet. Eine formelle Übergabe der Räume konnte aufgrund eines Wasserschadens Ende Mai 2024 … nicht stattfinden.“

Dazu Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Bei der Aufstockung des Bunkers wurde seitens des Senats und des Investors immer beteuert, dass die Wahrnehmung als Mahnmal der Nazi-Herrschaft und des 2. Weltkrieges nicht im Hintergrund stehen solle. Und jetzt? Bar, Restaurant, Konzerthalle – alles ist fertig und wird genutzt. Nur beim Gedenkraum lässt der Investor Matzen sich Zeit. Erst Anfang Mai 2024 – da war die Bunkeraufstockung fast fertig – hat er sich herabgelassen, den Vertrag über die kostenlose Nutzung überhaupt zu unterschreiben. Druckmöglichkeiten hat die Stadt aber auch nicht – sie hat nämlich ebenso großzügig wie blauäugig auf Fertigstellungsfristen im Vertrag verzichtet. Und das rächt sich jetzt. Nicht versäumt wurde hingegen, die fünfjährige Frist für die vollständige Begrünung des Bunkersaufbaus erst mit Eröffnungsbeginn laufen zu lassen – auch das verschafft dem Investor Zeit und ist ganz in seinem Sinne. Und auch das Versprechen, den St. Paulianer*innen einen zusätzlichen Park zu verschaffen, ist nur die Hälfte wert: Picknicke müssen nämlich ausfallen, weil Getränke und Essen nicht mit nach oben genommen werden dürfen. So eine Einschränkung gibt es in keinem öffentlichen Park.“

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